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Eine maßgeschneiderte PERI Kletterschalungslösung unterstützt den schnellen Baufortschritt des ISET Tower in Jekaterinburg. Das Schalungskonzept berücksichtigt hohe Windlasten ebenso wie die veränderliche Anzahl der Fahrstuhlschächte mit variierenden Abmessungen. Sowohl die Kletterschalung für die Wände als auch die Kletterschutzwand an der Gebäudeaußenkante lassen sich dem runden Grundriss ohne Sonderbauteile anpassen.
Nach seiner Fertigstellung im Sommer 2014 erreicht der ISET Tower 209 m Höhe. 52 Stockwerke bieten dann Raum für etwa 250 Apartment Wohnungen und verschiedene Serviceeinrichtungen. Die Tiefgarage für die zukünftigen Bewohner ist in vier unterirdischen Geschossen untergebracht. Während die äußere Architektur insbesondere durch die runde Formgebung geprägt ist, sorgten im Gebäudeinneren insbesondere die Fahrstuhlschächte für die größten Herausforderungen bei der Schalungsplanung. Zudem galt es, hohe Windlasten zu berücksichtigen.
In den unteren Geschossen finden sich sechs, zentral im Rundbau angeordnete Fahrstuhlschächte mit minimalen Innenabmessungen von 2,30 m x 3,00 m. Hier verwendet das Baustellenteam die speziell für diesen Einsatzbereich entwickelte selbstkletternde Schachtschalung ACS S – damit verzeichnet das System seinen Ersteinsatz in Russland.
Bei dieser Selbstkletter-Variante ist das Kletterwerk ACS 100 mittig im Schacht angeordnet; es hebt den Kletterrahmen mit der daran abgehängten TRIO Rahmenschalung und nachfolgend die Arbeitsbühne in den nächsten Betonierabschnitt. Die Kletterschiene steht hierbei auf der unteren Arbeitsbühne; höhenversetzte Rollenlager führen den innenliegenden Gerüstturm am Bauwerk. Da die Schalung beim Klettern nur minimal von der Wand abrückt, wird der vorhandene Arbeitsraum zum Bedienen der Schalung nicht zusätzlich verringert. Das System ermöglicht so den wirtschaftlichen Einsatz von Selbstklettertechnik bei relativ kleinen Aufzugschächten oder Treppenhäusern.
Ab Etage 28 verändern sich die Geometrien im Gebäudekern – aus sechs kleineren werden vier größere Fahrstuhlschächte. Die Schachtschalungen werden hier kurzerhand gekoppelt, ein Mehrfachaggregat befördert die Schalungen dann gleichzeitig in die Höhe.
Für die Herstellung der Innenwand des Gebäudekerns mit rundem Grundriss kombinierten die PERI Ingenieure die Varianten ACS P (P = Plattform) und ACS G (G = Galgen). Bei beiden Lösungen ließen sich die für den Betonverteiler und den Kran notwendigen Plattformöffnungen integrieren.
Auch die Außenwände des runden Gebäudekerns entstehen ohne Kraneinsatz, hier spielt das RCS Schienenklettersystem seine Vorteile aus. Das RCS System ermöglicht schienengeführtes Klettern mit hoher Sicherheit. Beim ISET Tower klettert das Gerüst mittels mobiler Selbstkletterwerke und Aggregate kranunabhängig in den jeweils nächsten Betonierabschnitt. Das reduziert den Kostenaufwand und macht die Lösung äußerst wirtschaftlich. Ein um die Vertikalachse +/- 15° drehbarer PERI Kletterschuh ermöglicht die sichere Verankerung am runden Bauwerk.
Bei der Ausarbeitung des Schalungskonzepts waren zudem veränderliche Geschosshöhen zu berücksichtigen. Die Planung sieht dazu die Aufstockung der Wandschalungen in den obersten zehn Etagen von 3,60 m auf 4,50 m vor. Sämtliche Wandschalungen wurden dabei für einen maximalen Frischbetondruck von bis zu 80 kN/m² ausgelegt.
Für die Formgebung der runden Wände verwendet die Baustelle Sonderelemente auf Basis der VARIO GT 24 Träger-Wandschalung. Die detaillierte Planung und Ausarbeitung der Montagepläne übernahm die PERI Anwendungstechnik in Deutschland, der Zuschnitt der notwendigen Knaggen erfolgte am PERI Standort bei Moskau. Nach Anlieferung der Einzelbauteile montierte das Baustellenteam die Schalungskörper just in time vor Ort auf der Baustelle. Diese optimal abgestimmte Arbeitsteilung erlaubt die effiziente und kostengünstige Ausführung der runden Kernwand.
Neben der technisch einwandfreien Lösung bietet das Konzept auch hohe Sicherheit für die Anwender. Dafür sorgt nicht zuletzt die RCS Kletterschutzwand, die das Baustellenteam an der gesamten Gebäudeaußenkante gegen Absturz sowie vor starkem Wind in großer Höhe schützt. Die Einhausung dient gleichzeitig als Werbefläche und prägt das Bauwerk bereits während der Bauphase von Weitem.
Jegliche Arbeitsschritte und notwendige Umbaumaßnahmen wurden im Vorfeld in enger Zusammenarbeit mit der ausführenden Bauunternehmung konsequent durchdacht und eindeutig abgestimmt. Insbesondere für die notwendigen Anpassungen auf verschiedenen Ebenen legte die PERI Planung größten Wert auf baustellengerechte Lösungen. Nach kurzer Einarbeitungszeit betonierte das Baustellenteam bis zu 3 Regelgeschosse pro Monat.